Anfang der 1980er-Jahre tauchen in Hamburg die ersten bunten Pieces auf. Inspiriert von Filmen wie „Wild Style“ ziehen Jugendliche nachts los und sprühen Schriftzüge an Mauern und Wände. Die dafür notwendigen Tricks und Kenntnisse eignen sie sich selbst an. Wenig später formt sich eine kleine Graffiti-Szene in der Stadt. Als Teil der Hip-Hop-Kultur, zu der auch MCing, DJing und Breaking gehören, wächst sie über die Jahre weiter. Writer vernetzen sich stadtweit, lernen voneinander, planen gemeinsame Sprüh-Aktionen: Was zunächst ein Hobby Einzelner war, wird zu einer Subkultur mit eigenen Codes und Regeln. Ende der 1980er-Jahre wird die Öffentlichkeit auf Graffiti aufmerksam: Medien berichten über Sprüher und S-Bahn-Surfer, Jugendhäuser bieten Flächen zum Sprühen an, erste Museen und Galerien präsentieren die Sprühkunst einem größeren Publikum. Die Kulturbehörde Hamburg lässt das Phänomen Graffiti wissenschaftlich untersuchen. Die Subkultur tritt aus der Nische. Zeitgleich setzen die Behörden alles daran, illegal aktive Sprüher zu fassen. 1988 wird die Sonderkommission (Soko) Graffiti der Bahnpolizei gegründet, die aufwendige Ermittlungen gegen Writer anstößt, Gerichte verhängen hohe Bußgelder. Zugleich bieten Polizei und Verkehrsbetriebe Writern Flächen zum Sprühen an, um sie aus der Illegalität zu holen. Heute, rund 40 Jahre nachdem die ersten Pieces in Hamburg aufgetaucht sind, widmet sich die Ausstellung Eine Stadt wird bunt der Frage, wie Graffiti hier heimisch wurde. Das Museum für Hamburgische Geschichte bietet einen besonderen Einblick in eines der spannendsten Kapitel der jüngeren Kulturgeschichte der Stadt: in die Hamburg Graffiti History 1980-1999.
Fast 500 Exponate, darunter Fotos, Texte, Skizzenbücher, Sprühdosen, Magazine, Schallplatten und Accessoires haben die Kuratoren zusammengestellt.
Museum für Hamburgische Geschichte
Holstenwall 24, Hamburg, Tel. 040-428132100
www.shmh.de
Stiftung Historische Museen Hamburg 10.9.18
Museum für Hamburgische Geschichte
Holstenwall 24, 20355 Hamburg
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Montag: 10 bis 17 Uhr Mittwoch bis Freitag: 10 bis 17 Uhr Samstag und Sonntag: 10 bis 18 Uhr Eintrittspreise 9 € für Einzelbesucher 5,50 € ermäßigt Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren