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Ich muss gestehen, etliche der Übungen, die wir hier heute vorstellen, würde ich auch als Erwachsener gerne einmal ausprobieren ... Diese gehört definitiv dazu. Einfach mit Klebeband einen Stift an ein Spielzeugauto kleben und auf geht die wilde Fahrt. Es müssen ja am Anfang auch noch gar keine Buchstaben sein. Bögen und Kreise zum langsamen Eingewöhnen reichen. Vielleicht habt ihr auch Lust, eine eigene Stadt oder eine Landschaft auf Papier zu bringen. Euer Kind kann dann probieren, den vorgegebenen Linien so gut wie möglich zu folgen. Vielleicht funktioniert es auch mit einem groß ausgedruckten Stadtplan?
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Wenn man Wörter oder Buchstaben knetet, hat muss man sich eine ganze Weile mit den genauen Formen und Schwüngen beschäftigen und auch „verschreiben" ist schnell wieder rückgängig gemacht.
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Und wenn man dann ganz viele zusammengeknetete Reste hat, kann man sie zum Beispiel in einen Plastikbehälter füllen und hat somit eine immer wieder verwendbare Tafel. Um den Lerneffekt noch zu erhöhen, wurde in diesem Beispiel das Wort nach dem Schreiben noch mit Perlen nachgelegt.
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Diese Übung, bei der farbige Reisszwecken in Form von Buchstaben gesteckt werden, hilft nicht nur dabei, sich die Formen besser zu merken, sondern kräftigt die Feinmotorik in genau den Fingern und Muskeln, die auch zum Schreiben notwendig sind.
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Auch mit einfachem Speisesalz kann man sich eine immer wieder verwendbare Tafel bauen, die zudem noch ein sensorisches Erlebnis bietet. Füllt man das Salz in eine kleine Kiste, ist die Gefahr geringer, es nachher auf dem ganzen Fußboden wieder zu finden. Bedeckt man jetzt noch den Boden der Kiste mit einem farbigen Papier, hat das Auge auch noch etwas davon.
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Mit selbstgemalten Buchstabenkarten kann man gezielt bestimmte Buchstaben üben.
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Ein ähnliches Prinzip wie die Salzkisten bietet die Natur schon lange. Warum nicht mal gezielt nach draußen gehen und mit etwas Erde und einem Stock Schreibübungen im Freien machen?
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Diese Technik stammt aus der Montessori-Pädagogik. Die Buchstaben auf diesen Pappen sind aus Sandpapier ausgeschnitten. Mit geschlossenen Augen können die Kinder nun den Linien folgen und die Buchstaben erraten.
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Nicht ganz so sensuell, aber dafür schneller umzusetzen, ist die Idee, tastbare Buchstaben mit "Puff-Paint" (Farbe, die sich beim Bügeln dreidimensional aufbläht) zu gestalten.
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Diese Mutter hatte die schöne Idee, noch mehr Sinne anzusprechen. Mit durchsichtigem Kleber werden die Buchstaben auf ein Papier oder eine Pappe gemalt. Dann überlegt sie zusammen mit ihrer Tochter (die mir allerdings noch sehr jung erscheint, um Buchstaben zu lernen, oder?) was zu welchem Buchstaben passt. Hier seht ihr gerade wie ein „C" für „Coffee" mit eben diesem gefüllt wird. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Buchstaben, der Überlegung was mit dem Buchstaben anfängt, des vorsichtigen Zeichnens mit der Klebetube und schließlich dem fühl- und riechbaren Buchstaben fällt nicht nur das Merken leichter. Außerdem handelt es sich dabei um eine weitere motorische Übung, mit der man Schreiben spielend lernen kann.
Obwohl ich die Idee, den Buchstaben „G" mit Knoblauchpulver für das englische "garlic" zu bestäuben, ein wenig irritierend fand ;-)
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Dafür sind die „S" für „sprinkles" – also Streusel – im wahrsten Sinne des Wortes zuckersüß.
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Diese "Sensory"- Bags scheinen in Amerika Gang und Gebe zu sein, mir waren sie ehrlich gesagt neu ... Eine Frischhaltetüte mit Verschluss wird mit sämiger Paste gefüllt. Auf diesem Bild ist es einfach Farbe, ich habe aber auch welche mit Creme oder Haargel gesehen. Mit Lebensmittelfarben und Glitzer hat man sie schnell dem Geschmack des Kindes angepasst. Ich würde persönlich empfehlen, den Verschluss noch mal extra mit starkem, breitem Klebeband zu verstärken, egal was ihr benutzt, ihr wollt es später nicht in eurem Sofa wiederfinden ...
Nun kann man mit den Fingern oder einem Wattestäbchen schreiben und wegwischen so viel man möchte. Legt man den Beutel auf einen farbigen Hintergrund, wird es noch lustiger.
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Hier wurde ein Buchstabe auf feines Styropor, in diesem Fall eine Take-Away-Box, gemalt. Mit einem Zahnstocher kann das Kind jetzt diese Linie immer und immer wieder nachfahren. Wenn es schafft, den Buchstaben komplett herauszuritzen, hat man sogar gleich eine Schablone des Buchstabens für andere Übungen.
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Das hier schein ein bisschen aufwendiger zu sein, aber ist einer meiner heutigen Favoriten. Aus einer Filmdose und einigen anderen im Haushalt vorhandenen Teilen wird eine Art "Wollstift" gebaut. Das „Papier" besteht aus aneinandergereihten Klettverschlüssen (gibt es häufig günstig im Ein-Euro-Laden, im besten Fall sogar selbstklebend auf der Rückseite). Jetzt kann man malen oder schreiben, es am Ende aufheben oder einfach die Wolle mit der Kurbel wieder "einfahren". Das sieht doch nach Spaß aus, oder?
Eine genaue Schritt für Schritt-Anleitung findet ihr hier:
Aber auch wenn die ersten Schritte des Buchstabenerkennens und Schreibenlernens geschafft sind, erfordert es weiterhin viel Übung und Geduld, bis ein Kind wirklich flüssig schreibt.
Deswegen zeigen wir euch schon bald an dieser Stelle ein paar interessante Schreibanlässe und Ideen für spielerisches, kreatives Schreiben!
Für uns als Erwachsene ist schreiben etwas völlig normales. Unsere Hände und unser Hirn produzieren Bögen und Schwünge, Striche und Punkte mit totaler Selbstverständlichkeit. Beobachtet man aber ein Kind bei seinen ersten Schreibversuchen, versteht man erst, wie viele motorische Herausforderungen damit verbunden sind.
Zum Glück ist das alles nur eine Sache der Übung. Wir alle können uns bestimmt noch gut an die Arbeitsbögen der ersten Klassen erinnern, als wir Reihe um Reihe mit As und Os gefüllt haben, bis sie annähernd so aussahen, wie der vorgegebene Buchstabe. Und vielleicht können wir uns auch noch an die Langeweile bei diesen repetitiven Übungen erinnern.
Was in alternativen Schulsystemen wie Waldorf oder Montessori schon lange Gang und Gebe ist, kommt zum Glück auch in den Regelschulen langsam an: Lernen ist nicht nur eine kognitive Sache. Je mehr Sinne involviert sind, je mehr eine Übung in ein Projekt eingefügt ist, desto leichter fällt es (nicht nur) Kindern, sich etwas zu merken und den Sinn dahinter zu verstehen.
In unserer Galerie haben wir euch ein paar haptische Schreibübungen zusammengestellt, mit deren Hilfe das Schreibenlernen zu einem aufregenden, bunten Spiel werden kann.
Habt ihr selber Erfahrungen mit dieser Art zu lernen oder weitere Tipps? Schreibt uns gerne in den Kommentaren!