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Stage School Hamburg
Dennis Mundkowski
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Stage School Hamburg
Dennis Mundkowski
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Fotos // Stage School
Dennis Schulze
„Der Workshop war für mich wie eine Erleuchtung!“
Dass die Teilnahme an einem Workshop der Stage School das ganze Leben verändern kann, zeigt beispielhaft Dennis Schulze, den h20 zum Gespräch traf. Das sympathische Multitalent erzählt fröhlich, wie sein Leben innerhalb kürzester Zeit einen völlig unerwarteten Verlauf nahm.
Text // Gaby Friebel
Fotos // Stage School
h20 // Dennis, hat sich bereits in Ihrer Schulzeit Ihr Berufswunsch Musical-Darsteller abgezeichnet?
Dennis // Ich habe schon immer gern diese sogenannten außerschulischen Tätigkeiten gemacht - ich war in Theater-AGs, im Chor, hatte eine eigene Band und habe zusammen mit einem befreundeten Gitarristen auch bei „Jugend musiziert“ an Wettbewerben teilgenommen. Damals habe ich das alles aber nie unter dem Aspekt Musical gesehen, sondern eher so im Einzelnen. Ich habe gesungen, geschauspielert, aber alles miteinander zu verbinden, das kam mir nicht in den Sinn und wurde bei mir an der Schule auch gar nicht angeboten. Erst durch einen Workshop bei der Stage School entdeckte ich, dass man ja Singen, Tanzen und Schauspiel verbinden kann - und dass ich dadurch den dreifachen Spaß haben konnte. Das war wie eine Erleuchtung für mich - denn ich hatte schon den Traum, irgendetwas mit der Bühne und auf der Bühne zu machen. Der Drang zur Kunst war schon immer da.
h20 // Eine andere Karriere zum Beispiel als Lehrer oder Arzt kam Ihnen nicht in den Sinn?
Dennis // Ich war nie der Beste in der Klasse (lacht) - gelinde gesagt - zur Sorge meiner Eltern, aber ich habe immer so viel neben der Schule gemacht, dass ich immer erst abends wieder zu Hause war. Ich ging direkt von der Schule zur Musikschule, dann zu Treffen mit der Band - und hatte von sieben Wochentagen an sechs Wochentagen noch etwas anderes zu tun außer Schule. Ich habe aber immer zu meiner Mama gesagt: „Das ist mein Weg, vertrau mir!“ Das hat sie dann auch getan - gezwungenermaßen (lacht).
h20 // Das war bestimmt nicht einfach - gerade heute ist der Wunsch nach vermeintlich sicheren Ausbildungen und Studiengängen bei vielen Eltern besonders verbreitet …
Dennis // Ich finde, jeder sollte das machen, was er am besten kann und wofür er am meisten brennt, dann kann nichts schiefgehen.
h20 // Wie wurden Sie auf den Workshop der Stage School aufmerksam?
Dennis // Ich wohnte während meiner Gymnasialzeit in Dortmund und eine Freundin aus dem Chor schlug mir vor, gemeinsam mit ihr den Workshop in Köln zu besuchen: „Komm doch mit, Dennis, dann bin ich nicht so alleine und kann sogar noch sparen.“ Denn die Stage School bietet seit jeher ein Sonderangebot an: Wenn ein Mädchen einen Jungen mitbringt zum Workshop, zahlen beide nur die Hälfte. Der Musical-Markt ist nämlich chronisch unterbesetzt, was Männer anbelangt - das sieht man ja auch in der Schule bei den kreativen Fächern.
h20 // Wie fanden Sie den Workshop?
Dennis // Es waren drei sehr lehrreiche, intensive Tag, mit viel positivem Feedback für mich von den Dozenten. Ich habe sehr viel gemacht, was ich noch nie vorher gemacht hatte - gerade im tänzerischen Bereich. Ich habe mich da aber schnell reingefunden und war dann super-froh, schon zwei Tage später ein Vertragsangebot zu erhalten.
h20 // Übersetzt heißt das, Sie sind mit Ihrem Talent aufgefallen und haben daraufhin das Ausbildungsangebot erhalten?
Dennis // Am Ende eines jeden Workshops gibt es eine kleine Präsentation und da war ich schon glücklich darüber, dass ich als Solo-Sänger auftreten durfte. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, solch ein Angebot zu erhalten. So musste ich auch keine Aufnahmeprüfung machen, der Workshop hat diese ersetzt. Auf diese Weise generiert die Stage School übrigens über 90 % ihrer Schüler. Es gibt natürlich auch noch die klassische Aufnahmeprüfung, bei der an einem Tag alles abgefragt wird. Aber in einem Workshop, der drei, fünf oder sieben Tage dauert, kann man sich in Ruhe entwickeln und sein Können, aber auch seine Entwicklung zeigen. Das ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation - der Teilnehmer hat nicht so viel Druck, innerhalb von sechs Stunden alles abliefern zu müssen, während die Dozenten das Potential und wie sich jemand entwickelt sehen.
h20 // Bevor Sie die dreijährige Ausbildung in Hamburg-Altona starten konnten, mussten ja noch einige Schritte gemacht werden …
Dennis // Meine Cousine, die damals in Hamburg lebte, wusste von einem freiwerdenden WG-Zimmer, in das ich dann rein konnte - da fielen einige Dominosteine genau richtig, und dann ging es los. Ich hatte das Glück, sehr schnell auf der Bühne stehen zu dürfen. Am Ende des ersten Lehrjahres durfte ich schon im Musical „Hairspray“ mitspielen. Zum Ende des zweiten Lehrjahres bekam ich dann ein Vertragsangebot für „Yakari“ - das ist eine der größten Kindermusical-Tourneen, die es im deutschsprachigen Raum gibt, da durfte ich den kleinen Indianerjungen Yakari spielen (lacht) - das hat natürlich vom Typ her genau gepasst - und so konnte ich Erfahrungen sammeln. Ich habe das harte Tourleben kennengelernt mit zehn Shows hintereinander, ohne einen Tag Pause.
h20 // Wie muss man sich eine Ausbildung als Musical-Darsteller vorstellen? Sie wurden
ausgebildet in Tanz, Gesang und Schauspiel, das ist ja schon sehr fordernd - welche Fächer belegt man denn?
Dennis // Es gibt eine Vielzahl Fächer pro Sparte - man hat z.B. im Schauspiel den klassischen Schauspielunterricht in einer kleinen Gruppe, aber auch das Fach Sprechtechnik, in dem man klare Artikulation lernt. Im Tonstudio, das wir hier in der Schule haben, erfährt man, wie es klingt, wenn ich einen Wetterbericht spreche oder eine Werbung - was fordert das von der Stimme? Wenn man sich vor ein Mikrofon im Studio stellt, hört man jede klitzekleine Artikulation.
Dann gibt es noch das Fach Liedinterpretation in der Abteilung Schauspiel: Ein Schauspiel-Dozent erarbeitet eine Musical-Szene oder eine Gesangsnummer mit dem Schüler und einem Pianisten bis zur Bühnenreife. Dann gibt es die Sparte Gesang, da hat man dann Einzelgesang mit seinem eigenen Dozenten.
h20 // Man bekommt hier an der Stage School auch Wissen über die Anatomie vermittelt, wie sieht ein Kehlkopf aus, wo liegen die Stimmbänder …
Dennis // Ja, und das hilft wirklich! Wenn sich der Kehlkopf bei hohen Tönen nach oben drückt, wird es eng, denn es muss ja Raum geschaffen werden, damit es klingt. Mir half das anatomische Wissen, um die innere Muskulatur zu beeinflussen. Im Fach Gesangstechnik in der Gruppe im ersten Lehrjahr lernt man, wie der Gesang an die verschiedenen Genres angepasst werden kann. Außerdem gibt es das Fach Voices, in dem man Mehrstimmigkeit lernt, was natürlich essentiell ist. Schließlich ist ein guter Solist noch lange kein gutes Ensemble-Mitglied, er singt zwar die Hauptstimme, aber im Musical gibt es meist kein einziges Stück, wo nicht mehrere Stimmlagen singen. Im Repertoire-Unterricht erarbeitet man zusammen mit dem Pianisten die musikalische Seite eines Songs in der Gruppe. Wenn mir also z.B. ein Lied gefällt, dann gehe ich damit zu meinem Einzelgesang-Dozenten, der arbeitet mit mir, dass es zu meiner Stimme passt, dann gehe ich mit dem Erarbeiteten zum Repertoire-Unterricht, dort gibt mir der Pianist den musikalischen Input: Beende da die Pause schneller, gehe an dieser Stelle mehr ins Crescendo, damit es lauter wird … und dann gehe ich weiter zum Interpretationsunterricht, um noch das Schauspiel obendrauf zu packen.
h20 // Und die Abteilung Tanz?
Dennis // Hier gibt es die Grundfächer Jazzdance, Ballett, Stepp, dazu gibt es Musical Dance Repetory, da lernt man gängige Musical-Schritte und Tanzstile. Die Musicals „Fame“, „Flashdance“ und „Footloose“ bedienen z.B. einen ähnlichen Tanzstil. Im Ensemble Staging schließlich lernt man die großen Final-Nummern der Musicals, in denen Solisten und Ensemble zusammen funktionieren müssen. Man hat jede Sparte mindestens einmal am Tag, meist sogar zweimal und das ist sehr abwechslungsreich, aber natürlich auch anstrengend. Diese Vielseitigkeit ist sehr schön und es ist nie langweilig.
h20 // Und das geht dann von montags bis freitags?
Dennis // Ja, das ist eine Vollzeit-Ausbildung. Das Wochenende bleibt mal außen vor, aber jetzt haben die Schüler mit dem First Stage Theater die Gelegenheit, auch mal am Wochenende Praxiserfahrungen zu sammeln und das ist sehr wichtig.
h20 // Ein besonderes Highlight während der Ausbildung sind die Monday Night Performances. Die Schüler der Stage School haben hier die Gelegenheit, öffentlich im First Stage Theater aufzutreten und dem Hamburger Publikum ihr Können zu präsentieren …
Dennis // Ja, diese Monday Nights gibt es schon über 15 Jahre, früher wurden z.B. auch mal die Fliegenden Bauten angemietet oder das Altonaer Theater. Jetzt haben wir unser eigenes Theater, wo man seine eigenen erarbeiteten Nummern präsentieren kann. Das macht die Praxiserfahrung an dieser Schule aus und ist der entscheidende Unterschied zu anderen Schulen: In keiner anderen Schule in Europa kann man so viel vor Publikum spielen während der Ausbildung!
h20 // Früher gab es in Deutschland gar keine ausgebildeten Musical-Darsteller, da kamen alle aus Übersee oder Großbritannien, erst die Stage School hier in Hamburg hat damit begonnen, den Nachwuchs auszubilden. Mittlerweile ist das Genre Musical sehr erfolgreich, vor allem natürlich in Hamburg, Deutschlands Musical-Hauptstadt.
Dennis // Ja - interessanterweise haben mittlerweile immer mehr Stadttheater damit begonnen, eine Musical-Sparte, da sie dadurch ein größeres Publikum und jüngere Leute anziehen können - da finden unsere Absolventen großen Anklang. Die Vielfalt der Musicals auf dem deutschen Markt ist erstaunlich. Musicals bieten gute Unterhaltung - durchaus auch mit Tiefgang. Es gibt immer mehr Häuser, die etwas ausprobieren und abseits der gängigen Musicals wie „West Side Story“ auch Tiefgründigeres anbieten. Wir werden z.B. diesen Sommer im First Stage das Musical „Carrie“ nach dem Roman von Stephen King spielen. Das Mädchen entwickelt nach Mobbing-Attacken in der Schule übernatürliche Kräfte - eine Geschichte mit vielen Bezüge zur Gegenwart …
h20 // Welche Eigenschaften benötigt man für Ihren Beruf?
Dennis // Ganz oben steht die Leidenschaft - Leute abholen zu wollen, sie zu begeistern, emotional zu fesseln und zweieinhalb Stunden in eine andere Welt entführen zu wollen. Wenn man diese Leidenschaft hat, dann schafft man auch diese Ausbildung, wenn man aber nur glaubt, ich bin ein Star, ist das der falsche Ansatz. Talent ist nicht alles, entscheidend ist der Wille und die Leidenschaft.
h20 // Für diese Ausbildung muss man aber schon ein gewisses Allround-Talent sein …
Dennis // Ja, gewiss, sonst kann man sich ja auch nur für eine einzelne Sparte ausbilden lassen, das hier ist eine 3-Sparten-Ausbildung. Dennoch erwartet keiner, dass man ein fertiger Darsteller ist, es muss nur ein gutes Fundament da sein und guter Beton (lacht), um weiterzubauen, den Rest lernt man bei den Dozenten während der Ausbildung.
h20 // Hatten und haben Sie Vorbilder?
Dennis // Ich habe mich natürlich an den großen Künstlern in Amerika orientiert, aber man
lernt während der Ausbildung sehr schnell, wie wichtig es ist, seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln und seinen Rollentyp. Ich könnte zum Beispiel niemals den Tarzan spielen, dafür aber seinen besten Freund, das Äffchen. In einem Stück braucht man immer verschiedene Rollen: den Bösewicht, den Helden, das Liebespaar - und jeder Regisseur besetzt so, dass der Typ passt. Die Persönlichkeits- und Lernentwicklung in diesen drei Jahren bei der Stage School ist immens. Beim Schauspiel lernt man, alle Hüllen fallen zu lassen, seine Persönlichkeit zu entwickeln und authentisch zu sein. Es geht nicht darum, ein Supermodell sein zu wollen. Es geht nicht ums Äußere, sondern um Authentizität, das ist auch das, was auf der Bühne rüberkommt und was dem Publikum gefällt. Es gibt mittlerweile mehr Regisseure, die mehr wagen: Vor einigen Jahren gab es z.B. einen Skandal, weil bei „Les Misérables“ die ersten schwarzen Darsteller eingesetzt wurden - aber warum auch nicht? Es geht doch um die Rolle, eine lustige Rolle sollte von jemandem Lustigen gespielt werden, ob der nun schwarz oder weiß ist.
h20 // Was ist das Schwierige an Ihrem Beruf?
Dennis // Während der Ausbildung ist das Schwierige, dass man über sich hinauswachsen und sich auch mal fallen muss. Man muss offen sein für neue Dinge - ich hätte z.B. nie gedacht, dass ich einmal eine doppelte Pirouette drehen werde (lacht) - und das hätte ich früher auch nie gewollt. Man muss ein offener Typ sein für diese Ausbildung. Ich glaube, das gilt auch danach: Denn man bewirbt sich für verschiedene Jobs, die einen überall hinziehen, aber selten da, wo man wohnt. Man ist dann auch schon mal zwei - drei Monate auf Tour. Das ist natürlich auch für das soziale Umfeld schwierig, weil man natürlich nicht den 9/5-Job hat. Schwierig ist natürlich auch, damit umzugehen, dass man kein festes monatliches Einkommen hat, sondern nur für eine Produktion oder Spielzeit eingestellt wird. Andererseits hat man alle Möglichkeiten mit dieser Ausbildung, schließlich ist man ausgebildet, in Schauspiel, Gesang und Tanz. Warum bewerbe ich mich also nur für Musicals? Warum versuche ich es nicht am Theater für Schauspiel. Viele meiner Freunde sind auch tätig als Synchronsprecher - es gibt in Hamburg einen riesigen Markt dafür. Oder man geht in eine Tanz-Compagnie und tanzt dort mit. Wenn man nicht so festgefahren ist, kann man mit dieser Ausbildung bei der Stage School gut über die Runden kommen und dann auch mal gutes Geld verdienen.
h20// Wie ging es nach Ihrer Ausbildung weiter?
Dennis // Ich habe mehrere Shows gemacht, war dann auch mal in Essen bei einem Musical und dementsprechend viel unterwegs. So kam bei mir die Überlegung auf, ob ich nicht etwas finden könnte, das es mir ermöglicht, in derselben Branche und an meinem Standort Hamburg zu bleiben. Ich kam mit der Stage School in Gespräch, weil einerseits hier das Theater gerade neu aufgemacht und somit immer mehr Personal gebraucht wurde, und andererseits die Stage School einen Vorteil daraus zieht, wenn jemand aus den eigenen Reihen kommt. Denn ich weiß natürlich genau, was die Schüler hier jeden Tag machen. Ich bekam dann das Angebot, die künstlerische Leitung für die Theater-Produktionen der Stage School zu übernehmen und die Produktionsleitung im Theater - und das ist genau das, was ich wollte. Ich bin sehr nah am Darsteller, ich bin sehr nah am ganzen Produktionsprozess einer Aufführung - ich bin aber genauso involviert, was das Marketing angeht, was die Budgetierung angeht. Ich habe ein sehr umfassendes Aufgabenfeld, was mich total ausfüllt. Ich bin sehr, sehr stolz, wenn eine Produktion, die ich leite, Premiere feiert und das Publikum begeistert ist. Dann weiß ich, dass ich die richtigen Leute besetzt habe, an der Regie, an der Choreographie und dass ich dafür habe sorgen können, dass dieses Projekt funktioniert - und das ist schön und macht Spaß und ist gar nicht so weit entfernt, von dem, was ich gelernt, ich habe nur die Perspektive gewechselt. Dieses Jahr möchte ich auch noch in Richtung Regie gehen, das lernt man ja auch ein wenig während der Ausbildung, da man ja erfährt, wie Regisseure arbeiten. Nach dieser Ausbildung öffnen sich viele Türen - man muss nur durchgehen! In der Kunst gibt es so viele Möglichkeiten!
h20 // Was war Ihr schönstes und was ihr peinlichstes Erlebnis auf der Bühne?
Dennis // Das schönste ist der Schlussapplaus, zu merken, dass die Arbeit, die man gerade auf der Bühne aktiv vollbracht hat, wirklich angekommen ist, dass die Leute vielleicht Tränen in den Augen haben oder sich sogar die Mühe machen, backstage beim Ausgang zu warten und nochmals danke zu sagen. Das rührt, da man selbst denkt: Ach Mensch, ich habe doch „nur“ schön gesungen und mich bewegt - aber in Wirklichkeit erzählen wir hier auf der Bühne eine Geschichte und wenn dies gelingt, ist das das schönste Gefühl: Darsteller leben wirklich für den Applaus! --- Mein peinlichstes Erlebnis war, als ich bei meinem ersten Musical „Hairspray“ einen meiner Quick Changes verpasst habe: Ich habe eine komplette Szene backstage verbracht und schon das Outfit fürs Finale angehabt, während meine Partnerin auf der Bühne auf mich wartete. Ich musste dann schweißgebadet das Outfit wechseln und dann noch irgendwie die Szene spielen (lacht). Dies passierte, weil ich glaubte, eine Ruhepause zu haben. Daran merkt man auch, dass Routine auf der Bühne nicht entstehen darf, man darf seinen Einsatz nicht einfach abspulen, sondern man muss auch in der 80. Vorstellung über einen Witz, den man in der Szene hört, so lachen, also ob man ihn zum ersten Mal hören würde. Auch traurige Szenen muss man jeden Abend neu erleben und verkörpern. Ohne Leidenschaft geht gar nichts: Oft muss man als Produktionsleiter kurz vor der Aufführung auch mal 12-Stunden-Tage hinlegen, aber das Schöne ist, dass wir alle hier an einem Strang arbeiten, damit alles super wird.