Wow! So sollten Ausstellungen sein! Modern, interaktiv, abwechslungsreich, chillig und witzig. Über Themen, die uns alle angehen: Wer bestimmt, was normal ist? Was ist Respekt? Wie möchte ich gesehen werden? Wie sehe ich andere? Und wie können wir ohne Angst vor Diskriminierung oder Ausgrenzung friedlich und respektvoll miteinander leben?
Viele Fragen - in Barmbek, im Museum der Arbeit, findet ihr darauf Antworten: Genauer gesagt, in der in Dortmund konzipierten, großartigen Wanderausstellung RESPEKT, die noch bis zum 12. April 2026 in Hamburg zu erleben ist: An 20 interaktiven Stationen, die sich kreativ mit zunächst sperrigen Themen wie Identität, Respekt, Wertschätzung und Gleichberechtigung auseinandersetzen, die mit knackig-kurzen Texten, Videoclips und Ratespielen spielerisch aufbereitet sind. Hier können Hamburger Jugendliche (ab 14 J.) und junge Erwachsene reflektieren, dass die Basis für ein wertschätzendes Miteinander ist, dass wir andere Menschen als wichtiges Gegenüber anerkennen, ernst nehmen, respektieren - auch und vor allem, wenn sie anders sind als wir. Um danach ein anderes Bewusstsein und eine andere Haltung zu entwickeln – ob nun in der Schule, bei der Ausbildung und im Job.
Statt Hate Speach, Polarisierung, Diskriminierung will diese Ausstellung jungen Menschen Tools an die Hand geben, um respektvoll zu kommunizieren, Unterschiede zu akzeptieren und eigene Vorurteile zu reflektieren. Um dazu beizutragen, dass Respekt nicht nur ein Wort, sondern eine Haltung im Alltag wird. Alle Stationen sind durchweg innovativ aufbereitet: Memes gegen Diskriminierung ist eine davon, eine andere heißt „How to konter Floskel“, dort hängt ein Abreisskalender mit gängigen Sprüchen, die auf der Rückseite mit Fakten korrigiert werden und die man gerne mitnehmen kann. Beim Job-Speed-Dating regt ein großer, interaktiver Screen dazu an, Stereotype bei der Berufswahl zu hinterfragen. Digitale Wimmelspiele auf Tablets zeigen, wie diskriminierend Alltagssituationen und Sprache sein können und welche Alternativen es gibt. Bei der Station Deep Listening hängen Kopfhörer, um Menschen zuzuhören, die von ihren Diskriminierungserfahrungen berichten. Der gemütliche Spielraum wiederum ist ein Ort zum Debattieren: Hier könnt ihr entscheiden, ob ihr einen Film seht oder ein Spiel spielt. Betitelt ist der chillige Raum mit der Frage: Wie schaffen wir Gerechtigkeit? Hier könnt, hier sollt ihr miteinander ins Gespräch kommen, denn ihr seid die Gestalter:innen der Gesellschaft und der Arbeitswelt von morgen. Auf einem Zeitstrahl zur Geschichte der Gleichberechtigung können gesellschaftliche Entwicklungen nachgezeichnet und mit heutigen Herausforderungen verglichen werden. Auf den Ruheinseln kann man sich Kissen schnappen und spielerisch Begriffe wie Antziganismus, Ableismus etc. auf eine ganz neue Art erklärt bekommen. Hier checkt jede:r, wie wichtig Sprache für ein respektvolles Miteinander ist.
Diese herausragend gute Ausstellung gibt keine vorgefertigten Antworten, sondern bietet stattdessen einen vielschichtigen Erfahrungsraum, in dem jede:r seine Handlungskompetenz stärken kann – im persönlichen Auftreten und im gesellschaftlichen Umgang miteinander.
Tipp: Sprecht doch mal mit euren Lehrern über einen Besuch der sehr empfehlenswerten Ausstellung RESPEKT, die sicher auch das Klassenklima und den -Zusammenhalt stärken kann. Die verschiedenen Workshops zu Themen wie Rassismus, interreligiöser Dialog oder ein Schreib-Workshop im Herbst ergänzen und vertiefen die Ausstellung.
Ort: Museum der Arbeit, Wiesendamm 3
Termin: noch bis zum 12. April 2026
shmh.de
Stiftung Historische Museen Hamburg
Museum der Arbeit
Wiesendamm 3, 22305 Hamburg
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Öffnungszeit: Montag: 10 bis 21 Uhr Mittwoch bis Freitag: 10 bis 17 Uhr Samstag und Sonntag: 10 bis 18 Uhr Eintrittspreise 7,50 € für Einzelbesucher 4,50 € ermäßigt Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren