Am 8. Juni ist der UN-Welttag der Meere. Und das aus gutem Grund: Die Ozeane sind ein wichtiger Teil unseres Planeten und bedecken mehr als 70 % seiner Oberfläche. Gleichzeitig spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Erdklimas und der Unterstützung des Lebens. Doch wie sieht es auf anderen Himmelskörpern in unserem Sonnensystem aus – und darüber hinaus? Dr. Mariana Wagner vom Planetarium Hamburg kennt sich aus und verrät mehr über die fernen Gewässer.
Monde in unserem Sonnensystem
Es gibt mehrere Monde in unserem Sonnensystem, von denen bekannt ist, dass sie Ozeane beherbergen. Dazu gehören die Jupiter-Monde Europa, Ganymed und Callisto sowie die Saturn-Monde Enceladus und Titan.
Der Jupiter-Mond Europa ist vielen ein Begriff. Seine Oberfläche ist mit einer dicken Eisschicht bedeckt. Aber unter diesem Eis befindet sich ein riesiger Ozean, der vermutlich über das doppelte Volumen aller Weltmeere verfügt. Wir gehen davon aus, dass er durch die Gezeitenkräfte flüssig gehalten wird. Sie werden durch die Schwerkraft des Jupiters erzeugt und führen dazu, dass sich der Mond biegt und aufheizt. Der verborgene Ozean in Europa ist für die Wissenschaft von großem Interesse. Denn durch Wärme, Wasser und bestimmte chemische Verbindungen könnte hier Leben möglich sein. Ganz ähnlich beim verborgenen Ozean des Saturn-Monds Enceladus, der ebenfalls über gute Bedingungen für die Entstehung von Leben verfügen könnte.
Von allen Monden in unserem Sonnensystem ist nur Titan, der größte Saturn-Mond, dafür bekannt, dass er Seen und Meere aus flüssigem Methan und Ethan auf seiner Oberfläche hat – und nicht unter einer Eisschicht. Obwohl sie nicht aus Wasser bestehen, sind sie dennoch spannend für die Wissenschaft.
Meere auf fernen Welten
Auch außerhalb unseres Sonnensystems gibt es ferne Welten, die unseren Planeten ähneln. Wir nennen sie Exoplaneten. Bei einigen von ihnen vermuten wir, dass sie Ozeane haben könnten.
Einer davon ist Gliese 581 c, der einen roten Zwergstern umkreist. Er ist etwa 20 Lichtjahre von uns entfernt und könnte eine „Supererde“ sein, die mehrmals so groß ist wie unser Planet. Wir gehen davon aus, dass er eine dichte Atmosphäre und einen Ozean besitzt, der etwa zwei Drittel seiner Oberfläche bedeckt.
Ganz ähnlich Kepler-62f. Dieser Exoplanet ist etwa 1.200 Lichtjahre von uns entfernt und ebenfalls eine „Supererde“. Bei ihm vermutet die Wissenschaft eine felsige Oberfläche und einen Ozean, der etwa die Hälfte seiner Oberfläche ausmacht. Kepler-62f könnte flüssiges Wasser auf seiner Oberfläche besitzen, das die für das Leben notwendigen Bedingungen schafft. Vielleicht gibt es hier sogar Jahreszeiten und ein Klima wie auf der Erde.
Das Studium der Ozeane auf anderen Planeten und Monden steckt noch in den Kinderschuhen – es gibt eine Menge zu entdecken. Was meint ihr, haben nur unsere Weltmeere Leben hervorgebracht oder gibt es da draußen noch mehr?
Wenn ihr noch mehr über das Sonnensystem erfahren möchtet, dann schaut euch doch eine Show im Planetarium an. Hier gibt es Veranstaltungen für jedes Alter.
www.planetarium-hamburg.de