Spielen wie früher!
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Spielwelten - Kinder erkunden die Ausstellung
Ab dem 4. Mai erleben Familien im Freilichtmuseum am Kiekeberg die neue Dauerausstellung „Spielwelten“. Als erste Ausstellung in Deutschland zeigt „Spielwelten“ die rasanten Entwicklungen in der Welt des Spielzeugs zwischen 1950 und 1980. Mehr als 1.000 Exponate, zahlreiche Mitmachangebote sowie Medienstationen laden große und kleine Besucher auf 650 qm zu einer Zeitreise in die Kindheit ein. Der Eintritt ins Museum kostet 9 Euro, Besucher unter 18 Jahren haben freien Eintritt.
Gemeinsam spielen und Spielzeug von früher ausprobieren! An zahlreichen interaktiven Stationen können Besucher mitmachen und gemeinsam spielen: Die Reaktionswand lockt mit Schiffe versenken oder Tic-Tac-Toe. Computerspielefans können Klassiker wie Pacman oder Pong spielen und durch digitale Welten fliegen. Bei Himmel-und-Hölle hüpfen große und kleine Besucher um die Wette. Murmelfreunde testen die große Murmelbahn. Auf dem Autoteppich dreht sich alles um Verkehr und schnelle Fahrzeuge. Am Legotisch konstruieren Kinder und Erwachsene individuelle Bauwerke und in der Bastel-und Malecke können die Besucher ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Ein echter Hingucker sind auch die Rutsche und das Kinderkarussell. Eine Besonderheit: Auf den beiden historischen Objekten ist Spielen erwünscht!
„Zusammen spielen schafft gemeinsame Erinnerungen und verbindet Familien“, erklärt Projektleiterin Kerstin Thölke. „Darum war es uns von Anfang an wichtig, unseren Besuchern viele interaktive Spielmöglichkeiten anzubieten.“
Womit spielten Kinder früher? Wie viele Teile hat die riesige Playmobil-Ritterburg aus den 1970ern? Seit wann gibt es die Barbie? Die Ausstellung widmet sich insbesondere den Objekten aus der Zeit zwischen 1950 und 1980 – Spielzeug mit dem Eltern oder Großeltern spielten: Von Eisenbahnen und Spielzeugautos, über Puppen und Teddybären bis hin zu Gesellschaftsspielen. Von Konstruktionsspielzeug, wie Lego, über Playmobil, bis hin zu Tauschobjekten, digitalem oder selbst gebautem Spielzeug. Erwachsene entdecken hier Spielzeug aus ihrer Kindheit wieder, während die Kinder erfahren, womit ihre Eltern oder Großeltern früher spielten.
Aufwändig inszenierte und begehbare Spielzeugläden von 1900, 1950 und 1980 laden die kleinen Besucher zum Staunen ein. Die Läden sind mit dem typischen Spielzeug der jeweiligen Zeit eingerichtet und veranschaulichen, wie umfassend sich das Spielzeugangebot im Laufe des letzten Jahrhunderts veränderte: Um 1900 war Spielzeug selten und kostbar. Blechautos und Porzellanpuppen glänzen hinter den Ladenfenstern. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwanden Soldaten- oder Kriegsspiele, stattdessen gelangen Themen wie Mobilität, Freizeit oder Raumfahrt in die Kinderzimmer. Auch neue Materialien setzten sich durch, so löste etwa Kunststoff in den 1950er Jahren Holz und Metall ab. Und im Laden von 1980 entdecken die kleinen Spielzeugfreunde Carrera-Bahn, Playmobil und Action-Figuren.
Ein buntes Rahmenprogramm begleitet die Dauerausstellung: Kindergeburtstage, Angebote für Schulklassen Grundschulklassen und Kindergärten sowie Wochenend-Erlebnisse bieten pädagogische Angebote für alle Altersstufen und jede Gelegenheit. So reisen die Kinder etwa bei dem beliebten Kindergeburtstag „Wirtschaftswunder“ in die 1960er und probieren Geburtstagsspiele wie Topfschlagen oder Schokoladenessen aus. Auch das Schulklassenprogramm „Ihr bestimmt, wo es lang geht“ dreht sich um Spiele von früher. Dabei können Schüler ab Klasse 7 selbst mitbestimmen, welche Bereiche der Ausstellung sie tiefer erforschen möchten. Für Kindergartenkinder eignet sich besonders das Angebot „Murmel, Marmel, Schusser, Klicker“. Dabei dreht sich alles rund um Murmeln, die große Murmelbahn und die riesige alte Murmelmühle.
Zur Dauerausstellung erscheint ein umfangreicher Begleitband: Giesela Wiese (Hrsg.): Spielwelten. Eine Ausstellung zu Spielen und Spielzeug. Ehestorf 2016, 304 Seiten, 24,80 Euro
erhältlich im Museumsshop oder online ISBN 978-3-935096-55-3
Neben zwei einführenden Beiträgen enthält das Buch Einzelbeiträge von 13 Autorinnen und Autoren sowie einen Katalogteil mit über 300 Spielzeugabbildungen.