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Barndner Tal
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Brandner Tal
Für uns Nordlichter ist ein Aufenthalt in der Bergen geradezu exotisch. Der Anblick der fast 3000 Meter hohen Berge ist ungewöhnlich und so besonders schön, dass wir uns kaum satt sehen können. Mit unseren zwei Kindern (7 und 5 Jahre) haben wir uns im fam Hotel Lagant in unserem einwöchigen Herbsturlaub hervorragend erholen können.
Diese kleine Ortschaft im Brandner Tal liegt sehr abgeschieden und ruhig und bietet unzählige Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten in der Natur. Und sollte das Wetter einmal nicht mitspielen, so gibt es im fam Hotel für Kinder jeglichen Alters die verschiedensten Angebote. Zum einen gibt es Angebote, die nur für Kinder gedacht sind, so dass auch die Eltern mal einen Moment eigene Freizeit genießen können, zum anderen gibt es die sogenannten Eltern-Kind-Angebote, die man gemeinsam mit seinen Kindern nutzen kann.
Unser schönstes Erlebnis war die von der Hoteldirektorin geführte Wanderung zu einem nahe gelegenen Wasserfall. Mit einer großen Gruppe von Eltern, Großeltern und vielen Kindern sind wir im Hotel aufgebrochen und einen kleinen Bergbach stromaufwärts entlangspaziert. Die Strecke war nicht besonders steil und auch noch für Kinderwagen geeignet. Erst das letzte Stückchen Weg in den Wald zum Wasserfall mussten die Kinderwagen und Karren kurzfristig geparkt werden, damit alle den kleinen steilen Pfad passieren konnten. Auf einer kleinen Holzbrücke bestaunten wir dann das in die Tiefe herabfallende Wasser. Nach einem kleinen Rundgang im Wald kamen wir an eine kleine Kapelle, zu der uns eine stärkende Vesper aus dem Hotel gebracht wurde und kleine wie große Wanderer eine Pause machen konnten. Nach diesen zwei Stunden konnte man sich entscheiden, ob man den leicht begehbaren Hinweg auch als Rückweg wählen wollte oder lieber den Panoramaweg.
Anders als der größere Teil der Gruppe entschieden wir uns für den beschwerlicheren Weg. Wir mussten erst wieder einige Höhenmeter überwinden, wurden dann dafür auf unserem Rückweg mit einem herrlichen Blick über das Tal belohnt.
Nach fünfstündiger Wanderung kamen wir alle völlig erschöpft, aber zufrieden wieder im Hotel an. Unsere Kinder waren stolz auf ihre erste absolvierte große Bergwanderung. Am nächsten Tag wollten unsere Kinder gerne beim Laternebasteln mitmachen. Es ist möglich, spontan nach Lust und Laune zu entscheiden, ob und an welchen Angeboten die Kinder teilnehmen wollen. Nach dem gemeinsamen Abendessen haben wir dann mit Fackeln und Laternen im nahen Wald nach Zauberfeen gesucht und waren ihnen so nah, dass wir immer wieder ihre Glitzerspuren auf dem Weg entdeckten.
Wir haben aber auch Tage nur für uns als Familie genutzt und zum Beispiel das Kürbisschnitzen ausgelassen. Stattdessen sind wir mit der Gondel, die direkt neben dem Hotel ihre Station hat, bis auf 1600 Meter gefahr
en, haben dort bei einer heißen Schokolade und einer Brotzeit den Ausblick genossen, bevor wir den Abstieg auf dem Naturlehrpfad begonnen haben. Auf dieser Wanderstrecke, die fast ausschließlich bergab geht, wird in 10 Stationen den Kindern Wissenswertes über Natur und Umwelt vermittelt. Durch die interaktiven Beispiele wird anschaulich gezeigt, wie Lawinen wüten, wie unterschiedlich Steine sein können, wie aus einer kleinen Quelle ein großer Fluß wird oder wie wir Menschen das Leben der Tiere beeinflussen.
Im Hotel Lagant beeindruckte uns insbesondere der Sinn für Details: vom Lätzchen am Buffett, über die täglich neue Gutenachtgeschichte, die auf dem Kopfkissen wartet, die Tobehalle mit der Ritterburg, die Schwimmhalle und die Freizeitangebote für Teenager. Der größte Luxus schien uns jedoch der Ausschlafservice zu sein. Zweimal in der Woche kann man seine Kinder zu einer selbst gewählten Uhrzeit im Zimmer abholen las
sen. Während unsere beiden mit den neu gewonnenen Freunden spielten, bastelten oder tobten, durften wir uns noch einmal umdrehen, um im Anschluss in Ruhe zu frühstücken. Gerne würden wir noch einmal im Winter wiederkommen und die Berge schneebedeckt erleben. Die Gondel bringt einen von der Haustür direkt ins Skigebiet.
Hoffentlich auf bald! Lynn Anderna